CLOUDS

Philipp Messner

8. Jan — 5. Feb 16

Südwiese vor der Alten Pinakothek

Blick von oben auf eine surreale bunte Schneefläche mit einer laufenden Schneekanone. Im Hintergrund zu sehen ist die Hochschule für Film und Fernsehen.

Die surreale farbige Schneelandschaft auf der Südwiese vor der Alten Pinakothek lädt im Januar 2016 zum Betreten ein. © Foto: Maximilian Geuter

Mit seiner performativen Arbeit „CLOUDS“ hinterfragt der Künstler Philipp Messner unsere Vorstellungen von Natürlichkeit, Künstlichkeit und realer Umwelt.

Mit drei herkömmlichen Schneekanonen, wie sie in alpinen Skiregionen zur Simulation des Naturschnees eingesetzt werden, tritt das Kunstprojekt „CLOUDS“ im Januar 2016 auf der Südwiese vor der Alten Pinakothek in Erscheinung. Philipp Messner verwandelt diese Kanonen in überdimensionale Sprühdosen: Durch die Beigabe von Lebensmittelfarbe im Wasserzulauf der Maschinen wird bunter Kunstschnee erzeugt, der diesen zentral gelegenen Stadtraum im Kunstareal Münchens mit kristallinen Farbschichten bedeckt.

Ende der ersten Januarwoche 2016 werden die drei Schneekanonen auf der weitläufigen Fläche zwischen der Hochschule für Film und Fernsehen und der Alten Pinakothek installiert und dort bis Anfang Februar belassen. Der Start der Kanonen erfolgt witterungsabhängig – erst ab einer Außentemperatur von -3 °C können die Maschinen in Betrieb genommen werden. Ob und wann das der Fall sein wird, ist ebenso unvorhersehbar wie die skulpturalen Formen der Farbflächen und -hügel unter der erwünschten Mitwirkung all jener, die sie betreten und ihre Spuren hinterlassen.

Das Konzept dieser „malerischen“ Schneelandschaft spielt mit unserer Vorstellung von Künstlichkeit und Realität sowie unserer Wahrnehmung von Räumlichkeit und Materialität. Als Simulacrum verweist der farbige Schnee auf die Künstlichkeit des Trägermaterials und wird damit zum Abbild seiner Produktionsweise. Die Betrachter*innen sehen mit eigenen Augen, dass der Schnee artifiziell und letztlich nur ein Surrogat der Natur ist. Diese Sichtbarmachung ist zugleich Kommentar und Dekonstruktion dessen, was von uns – generell und insbesondere in alpinen Skiregionen – als natürliche Umwelt wahrgenommen wird. Über den Eingriff und die minimale Verschiebung durch das Kunstprojekt wird diese Künstlichkeit sichtbar und es eröffnet sich ein real existierendes und zugleich abstraktes Feld, das einlädt, tatsächlich oder denkend einzutreten.

Philipp Messner, geboren 1975 in Bozen, lebt und arbeitet in München.

Ort

Südwiese vor der Alten Pinakothek

Barer Str. 27
80333 München