Fair-Play bringt fünf Künstler*innen zusammen, die zwischen Juni und November das ehemalige Kassenhaus am Wilhelm-Dörpfeld-Weg reaktivieren. Schon seit langem finden sich die Kassenhäuschen still und fast unsichtbar in der unverkennbaren Landschaft des Olympiaparks, die von Schutthügeln und Glasdächern beherrscht ist. Seit ihrer Funktion als Ticketverkaufsstelle für die Olympischen Spiele 1972 fand sich keine Nutzung mehr für diese futuristisch-brutalistischen Bauten, die seitdem wie Fremdkörper im Olympiapark stehen.
Doch gerade dieser irreale Charakter macht die Kassenhäuschen zu einer geeigneten Bühne, zum Freiraum für künstlerische Interventionen. Fünf Künstler*innen werden ortsspezifisch und hauptsächlich mit Sound arbeiten, um diesen verlassenen Ort zu erforschen und durch temporäre Interventionen wieder zum Leben zu erwecken.
Programm
Fair–Play I : A Lecture On Prominent Forms
Künstler*in: Carmen Arias
08. – 20. Juli, Eröffnung 07. Juli 19 Uhr
Fair–Play II : IN_SERVICE
Künstler*in: Daniel Door
28. Juli – 09. August, Eröffnung 27. Juli 19 Uhr
täglich 18 – 22 Uhr
Fair–Play III : whose words formed difficult curves
Künstler*in: Rosa Luckow
29. September – 13. Oktober, Eröffnung 28. September 18 Uhr
täglich rund um die Uhr
Der Titel whose words formed difficult curves leitet die dritte Intervention der Ausstellungsreihe FairPlay mit einem Kommentar ein, der den nicht trennbaren Anteil der Geschichte am Verständnis eines Gebäudes und seiner Rezeption reflektiert.
Die auditive Intervention der Künstlerin Rosa Luckow weist darauf hin, wie architektonische Anweisungen, die den Gebäuden eingeschrieben sind, die Besucher*innen zu bestimmten Verhaltensweisen in der Interaktion mit ihnen führen oder zwingen. Ähnlich wie solche choreografischen Phänomene scheint das Kassenhaus die utopischen Ideen seiner Konzeption in die neu geschaffene Form des Dialogs, zwischen Besucher:innen und futuristischem Relikt, fortzuschreiben.
Als würde die Architektur selbst sprechen und zu einem lebenden und atmenden Wesen werden, scheint das Gebäude seine eigene Sprache, Gestik und Mimik zu haben.
Ausführliche Informationen zu den einzelnen Interventionen auf der Projektseite fairplay-project.com
Die Künstlerin
Carmen Arias, geb.1999 in Santander, Spanien, lebt und arbeitet in München.