Die Veranstaltung fand am Freitag, 24.6.2022 im Rathaussaal des Pasinger Rathauses statt.
Seit 1914 steht im Münchner Stadtteil Pasing auf dem heutigen Wensauerplatz ein Bismarck-Brunnen. Der zu Lebzeiten umstrittene erste Reichskanzler des Deutschen Reiches, Otto von Bismarck, wurde nach seinem Tod 1898 im ganzen Reich mit Denkmälern, Gedenktafeln und Türmen zu einem nationalistischen Vorbild überhöht. Der Pasinger Brunnen zeigt Bismarck als Held inszeniert mit Brustpanzer, Helm und Schwert auf einem aufsteigenden Pferd. Die Figur ist mit 60 cm ungewöhnlich klein und geht auf ein Modell zurück, das der Künstler für ein Bismarck-Denkmal in Nürnberg angefertigt hatte.
Heute steht Otto von Bismarck in der öffentlichen Kritik für seine repressive Politik als Reichskanzler, seine antisemitischen Äußerungen und seine Rolle im Kolonialismus. Zu seinen Ehren errichtete Denkmäler werden in vielen Städten intensiv diskutiert. Auch in Pasing ist bereits eine Debatte entstanden: Wie wollen wir als demokratische Stadtgesellschaft mit dem Gedenkbrunnen umgehen?
Das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und der Bezirksausschuss 21 Pasing-Obermenzing luden alle Interessierten herzlich zu einem offenen Gesprächsforum ein.
Eine Veranstaltung im Rahmen von „past statements“, einem Programm von Public History München sowie Public Art München des Kulturreferats der Landeshauptstadt München.