Ein Mailart-Projekt über Grenzen hinweg
Auslöser für Susanne Pittroffs Kunstaktion waren die Grenzschließungen zu den Nachbarländern während des Lockdowns und die Idee, mittels des Mediums „Stoff“ Grenzen zu überwinden: Zwischenstaatliche und zwischenmenschliche.
Ein weißes Tuch, in der Hotellerie als Tisch- oder Bettwäsche genutzt, ging auf Reisen. Es wurde auf dem Postweg an Künstler*innen in Berlin und Polen geschickt, mit der Idee, dieses Laken in den Alltag zu integrieren, es entweder einfach zu benutzen und Spuren des Umfeldes aufzufangen oder künstlerisch zu bearbeiten.
Die individuelle Behandlung wurde von den Künstler*innen gefilmt oder fotografisch festgehalten. Einige Tücher kamen scheinbar unverändert zurück, sie dienten beispielsweise als Requisite für eine Handlung. Andere wurden der Natur ausgesetzt und zeigten sichtbare Spuren. Einige nutzten das Tuch auch als Bildträger. Das Medium Stoff lieferte vielfältige Einblicke in Denk- und Lebensweisen, manchmal überraschend intim.
Ausstellung und Buch
Die zurückgesandten Tücher wurden im Gasteig HP8 ausgestellt. Dabei wurden auch Filme gezeigt, die während der Aktion entstanden sind.
Ein Buch mit ausführlicher Dokumentation des Projektes und mit Textbeiträgen von Prof. Marta Smolińska, Dr. Patrycja Cembrzyńska und Mareike Schwarz ist im icon Verlag erschienen.
Beteiligte Künstler*innen
Susanne Pittroff, kuratorisch begleitet von Marta Smolińska mit Künstler*innen und Kunsthistoriker*innen aus Polen und Deutschland:
Paweł Matyszewski, Elżbieta Jabłońska, Justyna Balisz-Schmelz, Basia Bańda, Patrycja Cembrzyńska, Diana Lelonek, Justyna Balisz-Schmelz, Małgorzata Wielek-Mandrela, Piotr C. Kowalski, Urszula Kluz-Knopek, Anne Peschken und Marek Pisarsky, Izabela Chamczyk, Gruppe Frakcja aus Łódź, Endmoräne e.V., Berlin Brandenburg.