Argumente

Bruno Wank

seit 1995

Viscardigasse

Argumente, 1995 © Foto: Christoph Knoch

Eine bronzene Spur in der Viscardigasse erinnert an Münchner*innen, die zur NS-Zeit den Hitlergruß verweigerten – und damit stillen Widerstand leisteten.

Während der Zeit des Nationalsozialismus (1933 – 1945) umgingen viele Münchner Bürger*innen die Ostseite der Feldherrnhalle am Odeonsplatz. Dort stand ein „Ehrenmal“ für die während des Hitler-Putsches vom 9. November 1923 getöteten Putschisten. Rund um die Uhr posierte dort eine “Ehrenwache“ aus zwei uniformierten und bewaffneten SS-Posten. Von den Vorübergehenden wurde der „Hitlergruß“ verlangt. Viele Passant*innen schlugen deswegen den Weg durch die Viscardigasse ein, um zum Odeonsplatz zu gelangen. Im Volksmund entstand so die Bezeichnung „Drückebergergassl“. Bruno Wank erinnert mit der im Pflaster verlegten, geschlängelt verlaufenden Bronzespur an diese stille Form widerständigen Verhaltens in der Münchner Bevölkerung.

Bodeninstallation aus Bronze, 18 Meter. Ankauf aus Mitteln des Programms Public Art München des Kulturreferats, 2013.

Bruno Wank, geboren 1961, lebt und arbeitet in München und Görisried (Allgäu).