past statements - Denkmäler in der Diskussion

past statements - present futures

Die Veranstaltung ist beendet! Sie finden jedoch eine Videodokumentation auf unserem YouTube-Kanal, folgen Sie einfach den Links unter dem jeweiligen Panel im Programm weiter unten.

Forum, 7.-8. Oktober 2022, Haus der Kunst
Begleitprogramm am 9. Oktober

Am 7. und 8. Oktober 2022 veranstalten das Haus der Kunst, das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und Freispiel Kulturagentur ein mehrtägiges Forum mit dem Titel „Past Statements – Present Futures“. Die Panels werden zusammengestellt von Cana Bilir-Meier & Saboura Naqshband, Romi Crawford und Nadja Ofuatey-Alazard sowie von Emma Enderby, Damian Lentini und Andrea Lissoni (Haus der Kunst).

In jüngster Zeit wird in München und weltweit die Frage diskutiert, inwiefern Denkmäler in unseren Städten unsere Ideale der Gegenwart abbilden. Offensichtlich ist dies nicht immer der Fall. Denkmäler spiegeln die Haltungen ihrer Entstehungszeit wieder. Wie kann eine vielfältige, demokratische Gegenwart sich zu überkommenen Haltungen stellen? Mit den aktuellen Debatten hat das kollektive Erinnern selbst an Relevanz gewonnen – ebenso wie die Frage, wie sich zeitgenössisches Erinnern in neuen Formen ausdrücken kann. Aus sowohl transnationaler Perspektive als auch mit einem Fokus auf München setzt sich das Forum mit kollektivem Erinnern an sich auseinander. Eingeladen ist ein breites Spektrum von Künstler*innen, insbesondere aus dem transdisziplinären Feld, sowie Denker*innen, Philosoph*innen und Aktivist*innen, deren Forschung und Praxis Geschichte und Gegenwart in direkte Beziehung setzt.

Hinter jedem Denkmal stehen unzählige Debatten, sich teilweise widersprechende Ansichten und eine Vielzahl von direkt oder indirekt betroffenen Menschen. Traditionelle Denkmäler bilden diese Komplexität häufig nicht ab, und bieten eine reduzierte, vermeintlich einheitliche Lesart gemeinschaftlicher Erinnerung. Nicht selten werden dabei genau jene nicht gehört, um die es eigentlich geht. Vor diesem Hintergrund wird jedes der Panels und Workshops versuchen, das gängige Verständnis eines Denkmals deutlich zu erweitern. Es geht um bisher vernachlässigte Aspekte wie Akte des Vergessens oder Verdrängens, Zeit, Veränderungsprozesse sowie Denkmäler, die nur in Sprache oder Ton existieren, oder solche, die digitale Räume besetzen. Auf diese Weise will das Forum Erinnerung als etwas Aktives behandeln, das stets neu verhandelt werden muss.

Dieser Ansatz spiegelt das Selbstverständnis des Haus der Kunst und des Kulturreferats der Landeshauptstadt München wieder. Mit Künstler*innen und Denker*innen, die in jüngster Zeit in den jeweiligen Programmen der Institutionen vertreten waren – oder mit denen wir in Zukunft zusammenarbeiten möchten – geht es beiden Organisationen darum, Gastgeber zu sein. Das Forum will einen Raum schaffen, in dem sich Menschen treffen, diskutieren und Ideen austauschen. Das Ziel ist, postkoloniale, migrantische, in Bewegung befindliche, bislang wenig gehörte oder verdrängte Narrative aufzuspüren und damit die kollektive Erinnerung im öffentlichen Raum zu bereichern.

Eine Veranstaltung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München und des Haus der Kunst. Konzeptionelle Beratung und Produktionsleitung Sara Mack & Sarah Bergh/freispiel Kulturagentur

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe “past statements”, eine Kooperation von Public Art München und Public History München des Kulturreferats der Landeshauptstadt München.

Eintritt frei

 

Programm

FREITAG, 07.10.22

12.00 Uhr – 12.20 Uhr
Begrüßung & Eröffnung
Andrea Lissoni (Artistic Director, Haus der Kunst München)
Anton Biebl (Kulturreferent der Landeshauptstadt München)

12.20 Uhr
Einführung
Magnus Elias Rosengarten, Daniel Bürkner, Sabine Schalm, Damian Lentini

 

12.30 Uhr – 15.00 Uhr
PANEL 1 zusammengestellt von Cana Bilir-Meier & Saboura Naqshband
„Zwischenwelt – Eine postkoloniale und postmigrantische Spurensuche im Stadtbild Münchens – Von Erinnerungspolitiken, Gegennarrationen und Kontinuitäten rassistischer Gewalt“
mit Gürsoy Doğtaş, Samet Leyla, Leyla Jagiella, Nabila Abdel Aziz, Gisela Kollmann, Sandra Chatterjee, Arko Mukhaerjee

 

16.00 Uhr – 19.00 Uhr
PANEL 2 zusammengestellt von Romi Crawford
„Black Arts Movement School Modality Session on Alternative Monument Making“
mit Romi Crawford, Abiodun Oyewole, Robert Earl Paige, Fred Moten, Stefano Harney, Mechtild Widrich, Faheem Majeed; Cauleen Smith, und Val Gray Ward

SAMSTAG, 08.10.22

10.15 Uhr
Begrüßung
Daniel Bürkner, Sabine Schalm, Damian Lentini

 

10.30 – 13.00 Uhr
PANEL 3 zusammengestellt von Haus der Kunst
„Movement, Environment, AR“
mit Farhan Khalid & Mikala Hyldig Dal, Marina Pugliese und Sandra Beate Reimann

 

14.30 – 17.00 Uhr
PANEL 4 zusammengestellt von Nadja Ofuatey-Alazard
„Natur und Kultur des Erinnerns“
mit Ibou Diop, Dan Hicks, Anna Yeboah, Tapiwa Guzha, und Nicolas Premier
Der gesamte Film »AFRICA IS THE FUTURE« von Nicolas Premier ist jeden Neumond 24 Stunden lang auf africaisthefuture.com zu sehen

 

17.45 – 20.00 Uhr
PANEL 5 zusammengestellt von Haus der Kunst
„Transmissions – Mediating Monuments“
mit Tony Cokes, Olaf Nicolai und Dana Kavelina

SONNTAG, 09.10.22

Spaziergang und Künstler*innengespräche zu den “past statements” Kunstprojekten im öffentlichen Raum mit Bettina Keß

10.30 Uhr Treffpunkt Haus der Kunst

11.00 Uhr Haus der Kunst
#MakeUsVisible x denkFEmale (Künstlerinnen sind anwesend)

11.30 Uhr Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Oettingenstraße
Michele Bernardi: „Ein Ort für ein Wort. Ein Wort für einen Ort (Ein Zeitzeichen)“ (Künstler ist anwesend)

12.15 Uhr Siegestor
Steinbrener / Dempf & Huber: „Victory Spikes“ (Künstler sind anwesend)

13.00 Uhr Alter Botanischer Garten, Neptunbrunnen
Michaela Melián: „Maria Luiko: Trauernde, 1938″

 

Externer Veranstaltungshinweis für Sonntag Nachmittag
Electric Mountain / eine künstlerische Intervention am Obersalzberg
Ort: Obersalzberg | Treffpunkt PATHOS Theater um spätestens 12:45 Uhr!
Tickets und Informationen unter: www.pathosmuenchen.de