Die Sonne von einst war runder

Carsten Nolte

25. Jul — 23. Okt 16

Kunst-Insel am Lenbachplatz

Die Sonne von einst war runder, 2016 © Foto: Simone Gänsheimer

Carsten Noltes Billboardmotiv „Die Sonne von einst war runder“ ist ein Verweis auf die Ausstellung „FAVORITEN III – neue Kunst aus München“ im Kunstbau des Lenbachhauses.

In der Ausstellung „FAVORITEN III – neue Kunst aus München“ im Kunstbau des Lenbachhauses zeigt Carsten Nolte parallel zur Bespielung des Billboards eine korrespondierende Wandinstallation. Für die Installation verwendet der Künstler ausrangierte Schutzabdeckungen für Werbedisplays, die während des heißen Sommers 2015 durch das Sonnenlicht  ihre Transparenz verloren haben und nutzlos, bestenfalls noch recycelbar wurden. Indem Nolte die Objekte ihrer ehemaligen Funktion als Schutz enthebt und zum Gegenstand und Träger einer Botschaft macht, widerruft er diesen scheinbaren Endzustand und unterbricht den auf Konsum ausgerichteten Warenkreislauf der Werbeindustrie. Die durch die farblichen Veränderungen sichtbaren Beschädigungen des Materials stehen dabei symbolisch für das Prinzip der geplanten Obsoleszenz, bei dem zur Konsumsteigerung die Lebensdauer von Produkten bereits bei der Herstellung durch Sollbruchstellen verringert wird.

Die auf der Kunstinsel präsentierte Arbeit verdeutlicht zudem die paradoxe Doppelrolle der Sonne. Einerseits ist die Lesbarkeit der darunter präsentierten Werbung von ihrem Licht abhängig, aber andererseits wirkt das selbe Licht letztendlich schädlich – es beeinträchtigt die Sichtbarkeit der Werbebotschaft.

Carsten Nolte, geboren 1976 in Marsberg, lebt und arbeitet in München.

Die Sonne von einst war runder, 2016 © Foto: Simone Gänsheimer
Die Sonne von einst war runder, 2016 © Foto: Simone Gänsheimer

Ort

Kunst-Insel am Lenbachplatz

Lenbachplatz
80333 München