Die Public Art Passage ist ein neues Format der Kunst im öffentlichen Raum in München. Sie besteht aus 11 Monitoren und historischen Vitrinen aus den 1950-er Jahren und wird von internationalen Künstler*innen bespielt. Den Auftakt dieses neuen Formats für München macht Karimah Ashadu.
Die Künstlerin Karimah Ashadu thematisiert Arbeit und Selbstbestimmung im sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Kontext Westafrikas und seiner Diaspora. Ihr etwa 30-minütiger Film „Plateau“ (2021) zeigt die Herausforderungen von einer Gruppe undokumentierter, selbstständiger Zinnbergarbeiter im nigerianischen Jos-Plateau, die unter prekären Bedingungen um ihren Lebensunterhalt kämpfen. Der Film kombiniert lyrische und investigative Elemente, um die Beziehung zwischen der Landschaft und den körperlichen Anstrengungen der Arbeiter darzustellen. Für die Passage wird das Projekt „Plateau“ in den Vitrinen am Marienplatz in München adaptiert. Eine Serie von 11 Filmstills wird täglich gewechselt, insgesamt 77 Einzelbilder erzählen die Geschichte in einem dynamischen Format. Die ausgewählten Szenen werden so bearbeitet, dass sie einen Eindruck von Bewegung und Kontinuität vermitteln. Zusätzlich werden ausgeschnittene, ins Englische übersetzte Zitate aus dem Film auf durchsichtigen Vinylfolien präsentiert, um die Stimmen der Gemeinschaft zu verstärken. „Plateau“ thematisiert die wirtschaftlichen und sozialen Folgen des britischen Kolonialismus in Nigeria und die anhaltenden Herausforderungen für die Bergarbeiter, die selbstbestimmt ein unabhängiges Leben führen möchten.
Karimah Ashadu, geboren 1985, lebt und arbeitet in Lagos, Hamburg und London.