Die Filminstallation thematisiert das erzwungene Zusammenleben zweier Kriegswitwen im zerbombten München. Die Betrachter*innen treffen auf ein kleines Häuschen. Der Raum ist von außen durch zwei Fenster einsehbar: Marya ist 1947 mit ihren beiden Kindern nach München geflüchtet und hofft auf einen Neuanfang. Cecilia hat ein Kind, das aus einer Beziehung mit einem Schwarzen Soldaten stammt. Sie versteckt es, damit die Behörden es ihr nicht wegnehmen. Blickt man in das Setting, verbindet sich Familiengeschichte mit Zeitgeschichte. Geister wohnen beiden inne, diese sollen weder beschworen noch vertrieben, sondern zunächst einfach nur beschrieben werden. Die eine Seite erkennt, dass sie einer Lüge geglaubt hat, die andere fühlt Verachtung und Demütigung. Der Kunstfilm sucht nach Bildern der Verbindung und Versöhnung, die auch heute, in unserer Zeit, von gesellschaftlicher Relevanz sind.
Veronika Veit, geboren 1968, lebt und arbeitet in München.